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Brasilien schafft Gesetz gegen PAS

Der brasilianische Präsident Luis Inàcio Lula da Silva hat ein Gesetz verabschiedet, das die induzierte elterliche Entfremdung (engl. Parental Alienation Syndrome, PAS) unter Strafe stellt. Würde man dieses Gesetz in der Schweiz anwenden, würden auch weite Teile der schweizerischen Sozialbehörden dagegen verstossen.


PAS ist eine bei Kampfscheidung gerne benutzte Waffe gegen den verhassten Ex-Partner. In der Schweiz wird PAS aufgrund der rechtlichen Konstellationen in aller Regel von Frauen eingesetzt, es sind aber auch Fälle von entfremdenden Männern bekannt. Die gezielte Zerstörung der Beziehung zum anderen Elternteil ist eines der übelsten Verbrechen, die man Kindern antun kann. Nicht dieser Auffassung ist jedoch die Schweizer Sozialindustrie: Für sie gibt es so etwas wie induzierte elterliche Entfremdung gar nicht - jedenfalls nicht in einer Form, die einen Eingriff zum Schutz von Kindern rechtfertigen würde. Als Vorreiterin dieser Verleugnung des PAS-Phänomens hat sich Heidi Simoni die Leiterin des Marie-Maierhofer-Instituts (MMI) hervorgetan, die als Gutachterin Hunderte von Kindern in Scheidungssituationen evaluiert. Diese ideologisch bedingte Verleugnung eines weltweit anerkannten Phänomens ist eine Schweizer Spezialität. Ganz offensichtlich leiden im 'Sonderfall Schweiz' betroffene Kinder nicht an PAS.

Ganz anders sieht dies der brasilianische Staat. Im Gesetz 12'318 wird PAS definiert und dem zuständigen Richter Instrumente in die Hand gegeben, gegen entfremdende Elternteile und Dritte (also auch Behörden) vorzugehen. Es verlangt vom zuständigen Gericht, schnell zu handeln und konkrete Massnahmen gegen PAS zu treffen. Diese sehen in der Regel die Unterbringung des Kindes bei jenem Elternteil vor, der den Kontakt zum anderen Elternteil besser gewährleistet. Dabei verzichtet das Gesetz auf ein strafrechtliches Vorgehen - im Bewusstsein, dass auch ein entfremdender Elternteil für das Kind eine bedeutende Persönlichkeit in seinem Leben bleibt.

Gesetzestext auf Englisch (PDF)

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